Bevölkerung kurzfristig über Betonierungsarbeiten in der Asse informieren

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat als Betreiber der Schachtanlage Asse II Betonierungsarbeiten auf der  750 m – Sohle, auf der sich die meisten Einlagerungskammern für den Atommüll befinden, begonnen. Diese Maßnahme ist zwischen dem BfS und der Asse II – Begleitgruppe umstritten wie bisher keine andere Maßnahme, seit sich das BfS für die Bergung des Atommülls als sicherste Option entschieden hat, da die Betonierung auch eine Vorstufe zur Flutung der Asse darstellen kann.

Gespräche hierzu haben u. a. im Rahmen nicht öffentlicher „Fachgespräche“  zwischen BfS und Begleitgruppe stattgefunden.  Die weitere Auseinandersetzung ist über wechselseitige Erklärungen in der Presse erfolgt.

Aus Sicht der WAAG ist es bei Maßnahmen von derart gravierender Bedeutung dringend notwendig, dass die Bevölkerung aus erster Hand informiert und unmittelbar in die Diskussion einbezogen wird.

Daher fordert die WAAG das Bundesamt für Strahlenschutz auf,  die Öffentlichkeit kurzfristig über die geplanten Maßnahmen umfassend und – auch für Bürgerinnen und Bürger  ohne den fachlich-technischen Hintergrund – verständlich und nachvollziehbar im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zu informieren. In diesem Sinne sind neben der Begründung für die Maßnahme insbesondere die folgenden Fragen zu beantworten:

  1. Wie wird sichergestellt, dass die gegenwärtig aufgefangene Lauge vor Kammer 12  durch geeignete Drainagen weiterhin aufgefangen werden kann? Wie wird sichergestellt, dass festgestellt werden kann, ob sich die Lauge ggf. aufgrund der Betonierung „andere Wege sucht“?
  2. Wie soll die Bergung unter den Bedingungen betonierter Stollen konkret vollzogen werden und wie wird belegt, dass der Weg, den das BfS in der Theorie entwickelt, auch praktisch umsetzbar ist? Welche Kräfte wirken im Berg, wenn zur Bergung neue Stollen und/oder Schächte eingerichtet werden müssen?
  3. Wie wird bezogen auf die einzelnen Kammern beurteilt, in welchem Verhältnis ein Sicherheitsgewinn zu einer möglichen Bergungsverzögerung steht?
  4. Wie werden sich die geplanten Maßnahmen zeitlich auf die Rückholung auswirken?
  5. Können durch die geplanten Maßnahmen neue rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. durch das Entstehen neuer kontaminierter Laugensümpfe) im Zusammenhang mit der Bergung entstehen? Wie könnten sich diese auf die Bergung auswirken (z. B. Verzögerungen durch zusätzliche Antragsverfahren)?
  6. Wie will das BfS zukünftig sicher stellen, dass die Begleitgruppe, aber auch die Bevölkerung rechtzeitig und umfassend informiert und beteiligt wird – und nicht erst nach Beginn der Maßnahme (dazu weiter unten: Regelmäßige Information notwendig).

Zu einer umfassenden Information der Bevölkerung gehört im Rahmen einer solchen Veranstaltung auch die kritische Bewertung durch die Begleitgruppe/Arbeitsgruppe Optionenvergleich Rückholung und eines Vertreters der Strahlenschutz- bzw. Entsorgungskommission, die sich in ihrer Stellungnahme vom 11.7.13 kritisch mit dem Notfallkonzept auseinandergesetzt haben.

Regelmäßige Information notwendig

Die Asse GmbH informiert im Internet wöchentlich über die aktuellen Arbeiten in der Schachtanlage Asse II. Die WAAG hält dieses Angebot für hilfreich für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich über das aktuelle Geschehen informieren wollen.

Die WAAG fordert das Bundesamt für Strahlenschutz auf, dem Beispiel der Asse GmbH zu folgen, und wöchentlich über die aktuellen  Planungen, vergebenen Aufträge, gestellten Anträge  und sonstigen relevanten Arbeiten zur Schachtanlage Asse II zu informieren.

www.waagwf.wordpress.com